Firmengeschichte

Die Geschichte des Tiroler Verkehrswesens in den letzten hundert Jahren spiegelt sich in der Entwicklung der Firma Heinrich Menardi in Innsbruck wie in einem Bilderbuch wider. Dieses Jahrhundert hat eine völlige Umwälzung des gesamten Transportwesens auf den Straßen gebracht. 
 
Als am 1. August 1880 die Firma Menardi von Heinrich Menardi I. gegründet wurde, war noch die Zeit, in der der Zustrom von Ferienreisenden in die Alpen einsetzte. Mit der Gründung der großen alpinen Vereine, wie z.B. des Alpenvereines, hatte das Zeitalter des Alpinismus und des Fremdenverkehrs begonnen. Dieser Entwicklung verdankte auch die Firma Menardi, die zunächst als Lohnkutscherei und Fuhrwerksunternehmen gegründet wurde und die sich ursprünglich mit dem Personen- und Güterverkehr aller Art, daneben aber auch mit dem Verleih von Reitpferden beschäftigte, die erste Phase ihrer Aufwärtsentwicklung.
 
Zwei-, Vier- und Fünfspänner führten Fernfahrten nach den Dolomiten, nach Venedig, der Schweiz und Bayern durch. Auf alten Bildern sieht man noch die großen und bequemen Reisewagen, die sich zu jener Zeit aus den alten Formen der einstigen Postkutschen heraus entwickelt hatten.
 
Heinrich Menardi II. übernahm 1905 das Unternehmen. Nach dreißigjährigem Bestande der Firma hatte sich diese erste Entwicklungsphase des Unternehmens gefestigt und ihren Höhepunkt erreicht. Im Jahre 1910 standen in den Stallungen des Hauses nicht weniger als 90 Pferde. Das gleiche Jahr brachte aber auch den Wendepunkt und damit den Beginn des zweiten großen Abschnittes. Das Zeitalter des Automobils war angebrochen und als erstes tirolerisches Verkehrsunternehmen nahm die Firma Heinrich Menardi im Jahre 1910 zwei Autos in Betrieb. Wohl waren Autofahrten damals noch eine Seltenheit und so dominierte zunächst noch der Pferdebetrieb.
 
Aber die neue Entwicklung ging von Jahr zu Jahr weiter, bis dann der erste Weltkrieg eine jähe Unterbrechung brachte. Der große Pferdebetrieb erlitt durch Requirierung starke Einbußen und der Autobetrieb musste völlig eingestellt werden.
 
Nach dem Kriegsende wurde aber sofort mit dem Wiederaufbau begonnen und jetzt trat bereits der Kraftwagen gegenüber dem Pferdefuhrwerk stark in den Vordergrund. Die Pioniertätigkeit der Firma Menardi, die sich schon in der Vorkriegszeit immer wieder gezeigt hatte, wurde in verstärktem Maße wieder aufgenommen und heute sind die wichtigsten Daten in der Firmengeschichte zugleich bemerkenswerte Daten in der Geschichte des modernen Innsbrucker- und tirolerischen Straßenverkehrswesens.
 
So wurde im Jahre 1924 der erste Autobus eingesetzt und schon im folgenden Jahr wurden die ersten Omnibus-Stadtrundfahrten in der Hauptstadt Tirols durchgeführt. Von da bis zur Errichtung der ersten Überland-Liniendienste brauchte es keine lange Zeit mehr.
 
 
Die Epoche der alten Pferdefuhrwerkromantik ging nun rapid zu Ende und dies führte auch dazu, dass der Pferdebetrieb immer stärker eingeschränkt werden musste. Dafür erfolgte aber gleichzeitig im gleichen Tempo, mit dem die Technik fortschritt, der großzügige Ausbau des Autobusbetriebes, der sich auch in der räumlichen Ausweitung der Betriebsanlagen zeigte. So wurde im Jahre 1938 die Großgarage Wilhelm-Greil-Str. 19 errichtet, die allerdings während des zweiten Weltkrieges schwer beschädigt wurde. Schwere Verluste erlitt das Unternehmen überdies auch durch die Beschlagnahme bzw. Zerstörung des nahezu gesamten Wagenparkes.
 
1941 übernahm dann Heinrich Menardi III. den Betrieb.
So musste nach dem Ende des Krieges das Unternehmen mit dem Garagen- und Autobusbetrieb völlig neu aufgebaut werden. Die Motorisierung des Verkehrs war mittlerweile endgültig geworden, weshalb auch der letzte Bestand an Pferdefuhrwerken im Jahre 1949 aufgelassen wurde. In den folgenden Jahren wurde dann der Betrieb völlig modernisiert und auch wesentlich erweitert. Die Firma Menardi hielt damit wiederum mit der raschen Entwicklung des modernen Verkehrswesens Schritt.
 
Menardi Bus
Der ständig wachsende Touristenandrang verlangte eine weitere Ausdehnung. An der Peripherie von Innsbruck – in Amras – entstand 1969 die zweite Großgarage.
 
 
Menardi Bus
1979 erfolgte die Gründung einer Reisebüro GesmbH mit der Sparkasse Innsbruck – Hall, wodurch man sich eine bedeutende Erweiterung des Unternehmens erhoffte. Die Kooperation endete 1982.
 
 
Nach dem Tod seines Vaters übernahm 1984 Heinrich Menardi IV. den in der Zwischenzeit verkleinerten Verkehrsbetrieb und erweiterte die Firma um ein neues Betätigungsfeld - eine Immobiliensparte. Neben den Leistungen eines modernen Autounternehmens (Busse, Mini-Vans, Limousinen) und Parkgaragenbetriebes, bietet Menardi nunmehr auch diverse Immobilien bzw. Räumlichkeiten (Geschäftslokale, Büroräume) zur Vermietung an.
 
Menardihaus
Menardi Haus
Menardicenter
Menardi Center
Menardi Garage
Menardi Garage
 
Heute gehören neben dem Verkehrsbetrieb zahlreiche Liegenschaften und Immobilien zur Firmengruppe Menardi. Somit ist das Unternehmen auch für zukünftige Aufgaben bestens gerüstet.
 

Generationenfolge Firma Heinrich Menardi

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